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1 ἰάπτω
ἰάπτω, = ἰάλλω, senden, schicken, bes. von Geschossen, τόξοις ἰάπτων μηκέτ' εἰς ἡμᾶς βέλη Aesch. Ag. 496, vgl. Spt. 281; pass., 526; auch πρόσϑε πυλᾶν κεφαλὰν ἰάψειν, 507; übertr. ἰάπτει δ' ἐλπίδων ἀφ' ὑψιπύργων βροτούς Suppl. 90, Ag. 1528 τίς δ' ἐπιτύμβιον αἶνον ἐπ' ἀνδρὶ ϑείῳ σὺν δάκρυσιν ἰάπτων – πονήσει, nach Conj., das Lied ertönen lassen, wo Wellauer ἐπιτύμβιος αἶνος beibehalten hat, so daß ἰάπτων intr. zu nehmen, s. nachher; ä. ψόγον ἰάπτειν τινί Rhian. Stob. flor. 4, 34; bei Soph. ὀρχήματα ἰάπτειν Ai. 685 ch., die Tanzreigen in Bewegung setzen, schwingen, u. λόγοις ἰάπτων, mit Reden um sich werfen, mit beißenden Reden verletzen, 496. Vgl. Od. 2, 376 ὡς ἂν μὴ κλαίουσα κατὰ χρόα κα-λὸν ἰάπτῃ, wie 4, 749, daß sie nicht weinend den schönen Leib entstelle, abhärme, wo schwerlich χεῖρας zu ergänzen ist, wie Passow erkl., die Hände gegen den schönen Leib schicken, d. i. Hand an den schönen Leib legen. Die Alten erkl. βλάπτειν, φϑείρειν, u. leiten es auch von ἴπτω ab; Lobeck, dem auch Ellendt lex. Soph. beistimmt, leitet es von ἅπτω ab. Bei sp. D. verletzen, beschädigen, kränken, ὥς μευ περὶ ϑυμὸς ἰάφϑη Theocr. 2, 82, vgl. 3, 17; ἰάπτομαι ἄλγεσιν ἦτορ Mosch. 4, 39; vgl. noch Ap. Rh. 2, 875 Qu. Sm. 3, 454; ἔγχος χρόα ἴαψεν, 6, 546. – Intr., = sich schnell bewegen, schweben, ist es Aesch. Suppl. 542 zu nehmen, ἰάπτει δ' Ἀσίδος δι' αἴας, wo man ἑαυτόν ergänzen kann; vgl. ἵημι.
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2 ὥς
ὥς, adv. des demonstr. Pronomens, von dem alten demonstr. Pron. ὅς, = οὕτως, ὧδε, 1) auf diese Art, auf diese Weise, so, also; oft bei Hom. ἃς εἰπών, ἃς γὰρ ἄμεινον u. ä.; u. übh. bei den Dichtern, wie Pind.; εἰ πάντα δ' ἃς πράσσοιμι ἄν Aesch. Ag. 904; ὥς τις ἀκτὰ κλονεῖται, ἃς καὶ τόνδε ἆται κλονέουσιν Soph. O. C. 1244; Eur. El. 155 Hipp. 1054, vgl. Valck. Phoen. 841; auch in der ion. Prosa, Her. 3, 13. 6, 76. – In der Verbindung καὶ ὥς und negativ οὐδ' ὥς, μηδ' ὥς betonten die Alten das Wort als Perispomenon, καὶ ὧς, οὐδ' ὧς, μηδ' ὧς, s. Lehrs Quaest. Ep. p. 63 Sengebusch Offener Brief an Rost S. 74; Imm. Bekker hat diese Betonung in den Hom. wieder eingeführt; καὶ ὥς, Bekker καὶ ὧς, auch so, auch unter diesen Umständen, gleichwohl, dennoch, wie ὅμως, Il. 1, 116. 3, 159. 4, 322. 8, 56. 11, 720 u. sonst; ο ὐ δ ' ὥς, Bekker οὐδ' ὧς, auch so nicht, auch unter diesen Umständen nicht, dennoch nicht, 7, 263. 9, 351. 587. 11, 841 Od. 1, 6. 2, 23 u. sonst; οὐδέ κεν ὥς Il. 9, 386. In diesen Vrbdgn auch in att. Prosa, Thuc. 1, 44, öfter, Xen. Cyr. 3, 3,11, Isocr. 4, 139, u. bei Sp., wie App. Hisp. 9, 16. – Ueber ἃς δ' αὔτως s. ὡςαύτως. – 2) häufig ist auch die Verbindung zweier Sätze durch ὡς – ὥς, wie das oben aus Soph. angeführte Beispiel; εἰ γὰρ ἐγὼν ἃς εἴην ἀϑάνατος – ὡς – Il. 8, 538; aber nicht bloß von der gleichen Beschaffenheit, sondern auch von der Gleichzeitigkeit od. unmittelbaren Aufeinanderfolge zweier Handlungen, s. Valck. Phoen. 1437; ὡς ἥψατο γούνων, ἃς ἔχετ' ἐμπεφυυῖα, wie sie seine Kniee berührt hatte, so hielt sie sich auch fest daran, Il. 1, 512; ὡς ἴδεν, ὥς μιν ἔρως πυκινὰς φρένας ἀμφεκάλυψεν, wie er sie erblickte. so umnebelte ihm auch Liebe die Sinne, 14, 294; Theocr. ὡς ἴδον, ἃς ἐμάνην, ὥς μευ περὶ ϑυμὸς ἰάφϑη 2, 82, vgl. 3, 42, wo man freilich auch das zweite u. dritte ὡς als Ausruf nehmen kann: wie ich ihn erblickte, wie ras'te ich! wie wurde die Seele mir verwundet! Auch Plat., ὥςπερ οἱ γραμματισταὶ ἀναγκάζουσι γράφειν κατὰ τὴν ὑφήγησιν τῶν γραμμῶν, ἃς δὲ καὶ ἡ πόλις ἀναγκάζει Prot. 326 d; ὡς πρὸς ἀστρονομίαν ὄμματα πέπηγεν, ἃς προς ἐναρμόνιον φορὰν ὦτα παγῆναι Rep. VII, 530 d. – 3) so, so zum Beispiel, für eine allgemeine Behauptung einen besondern Beleg anführend, Od. 5, 121. 125. 129, h. Ven. 219. – 4) ὥς steht auch für das sogenannte Atonon ὡς, das Relativum »wie«, in Vergleichungen, wenn das adv. dem Worte nachgesetzt wird, welches die Vergleichung angiebt, πατὴρ ἃς ἤπιος ἦεν, ϑεὸς ἃς τίετο δήμῳ, u. ä. oft Hom.; δοῦλον ὥς Aesch. Pers. selten in der ion. Prosa, u. wahrscheinlich ohne Beispiel in der att. Prosa. Es ist dies aber nicht das demonstrative ὥς, sondern das relative mit Anastrophe. Nämlich im Grunde ist das relative ὡς gar nicht Atonon, sondern Oxytonon, aber proklitisch, d. h. bei regelrechter, logischer Wortstellung ruht der Accent des ὡς auf dem jedesmal folgenden Worte, und wird durch den Accent dieses folgenden Wortes mit vertreten. Stellt man nun das ὡς nach, so wird es anastrophirt, wie die Präpositionen, d. h. hier also, ὡς zieht seinen Accent von dem folgenden Worte auf sich selbst zurück. Vgl. Lehrs Quaest. Ep. p. 99.
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3 ὥς
ὥς, (1) auf diese Art, auf diese Weise, so, also; καὶ ὧς, auch so, auch unter diesen Umständen, gleichwohl, dennoch; οὐδ' ὧς, auch so nicht, auch unter diesen Umständen nicht, dennoch nicht; (2) ὡς ἥψατο γούνων, ἃς ἔχετ' ἐμπεφυυῖα, wie sie seine Kniee berührt hatte, so hielt sie sich auch fest daran; ὡς ἴδεν, ὥς μιν ἔρως πυκινὰς φρένας ἀμφεκάλυψεν, wie er sie erblickte. so umnebelte ihm auch Liebe die Sinne; ὡς ἴδον, ἃς ἐμάνην, ὥς μευ περὶ ϑυμὸς ἰάφϑη, wie ich ihn erblickte, wie raste ich! wie wurde die Seele mir verwundet!; (3) so, so zum Beispiel, für eine allgemeine Behauptung einen besondern Beleg anführend; (4) ὥς, Relativum 'wie', in Vergleichungen